Bill der Grenzreiter: Ein Klassiker des deutschen Western-Comics
Die Westernserie Bill der Grenzreiter, herausgegeben vom Walter Lehning Verlag, begann 1959 als Lizenzproduktion und entwickelte sich rasch zu einer ungewöhnlichen Reihe im deutschen Comic-Genre. Die Serie erzählt die Abenteuer des kanadischen Mounties Bill und seiner Kollegen, die im fiktiven Fort Moovie in den Rocky Mountains für Recht und Ordnung sorgen. In den ersten 57 Piccolo-Heften wurden die Abenteuer von Bill in einer eher einfachen Erzählweise geschildert, doch ab der Großbandreihe Bill der rote Reiter (ab 1960) erhielt die Serie eine größere visuelle und inhaltliche Tiefe.
Mit der Umbenennung der Serie in Sergeant Bill ab Heft 13 kam es durch neue Autoren und Zeichner zu einer deutlichen Qualitätssteigerung. Ein besonderes Highlight der Reihe war die Integration der Nebenserie Jim der Cowboy, wodurch ab Heft 34 zwei spannende Western-Storylines pro Ausgabe geboten wurden. Die letzten elf Bände enthielten jedoch lediglich Nachdrucke der älteren Serie Harry der Grenzreiter unter dem Namen Bill der Grenzreiter, was unter Sammlern als Etikettenschwindel kritisiert wird.
Insgesamt erreichte die Serie 67 Großbände und blieb als einzigartiges Werk des deutschen Western-Comics in Erinnerung. Ein Sonderband Die Hütte im blauen Tal von 1960 ergänzt die Sammlung und ist unter Sammlern bis heute begehrt.