Die Rasselbande – Eine multikulturelle Kinderbande im Comic
Die Rasselbande – Jean Robas multikulturelle Kinderbande
Ursprung und Entwicklung der Serie
Die frankobelgische Comicserie „Die Rasselbande“ (Originaltitel: „La Ribambelle“) wurde 1962 von Jean Roba geschaffen, dem auch die Serie „Boule und Bill“ zu verdanken ist. Ursprünglich erschien die Reihe im Magazin Spirou, bevor sie in Albenform veröffentlicht wurde. Die Serie entwickelte sich aus einer ersten Idee von André Franquin und wurde in ihrer endgültigen Form durch Robas Handschrift geprägt.
Charaktere und Gruppendynamik
Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Kindern, die trotz kultureller Unterschiede eng zusammenhält:
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Phil ist der mutige und besonnene Anführer.
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Conny (im Original Grenadine) ist das einzige Mädchen der Gruppe und übernimmt häufig eine organisierende Rolle.
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Archibald, ein schottischer Junge mit aristokratischem Hintergrund, trägt Kilt und pflegt britische Manieren.
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Dizzy ist ein begeisterter Jazztrompeter und bringt musikalisches Flair in die Gruppe.
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Atchi und Atcha, die japanischen Zwillingsbrüder, sind geschickt im Judo und ergänzen das Team mit Präzision und Disziplin.
Das Hauptquartier der Bande ist ein alter Bus, der mit Einfallsreichtum gegen Eindringlinge geschützt wird. Regelmäßig geraten die Kinder mit der rivalisierenden Bande der „Caïmans“ und anderen Gegenspielern aneinander, darunter der habgierige Millionär Hasse Habegier.
Autoren und Stilentwicklung
Jean Roba war zunächst allein für Text und Zeichnungen verantwortlich. In späteren Geschichten arbeitete er mit Szenaristen wie Maurice Tillieux, Yvan Delporte und Vicq zusammen. Der Zeichenstil folgt der „Ligne claire“-Tradition: klare Linien, farbenfrohe Gestaltung und ein dynamisches Seitenlayout, das perfekt zur humorvollen Erzählweise passt.
Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum
In Deutschland erschienen die Geschichten zunächst unter dem Titel „Die Sechs“ in verschiedenen Kauka-Publikationen wie Fix und Foxi. Später wurde die Serie vom Verlag comicplus+ unter dem Titel „Die Rasselbande“ als eigenständige Albenreihe veröffentlicht.
Themen und Relevanz
Im Zentrum der Serie stehen Themen wie Freundschaft, Teamgeist, Toleranz und gegenseitiger Respekt – Werte, die in den 1960er Jahren keineswegs selbstverständlich in Kindercomics thematisiert wurden. Die multikulturelle Zusammensetzung der Figuren war innovativ und unterstreicht die pädagogische Dimension der Serie, ohne aufdringlich zu wirken.
Fazit
„Die Rasselbande“ ist mehr als ein Kindercomic: Die Serie verbindet zeitlose Unterhaltung mit einer klaren Haltung zu sozialen Werten. Mit ihren sympathischen Figuren, originellen Abenteuern und dem typischen Zeichenstil der frankobelgischen Schule zählt sie zu den Klassikern, die bis heute Bestand haben.