Die Vorstadtgang
Wir reisen heute nach Fronkreisch und besuchen Frank Margerin, den Erfinder der Vorstadtgang. Es handelt sich um Geschichten einer Pariser „Rocker“-Gang, mit denen er die Jugend der 1980er Jahre darstellt. In deutscher Übersetzung ist die Serie unter dem Titel Wahnsinns-Strips bei Semic und Die Vorstadtgang bei Carlsen Comics erschienen. Verschiedene Sonderausgaben erschienen in der Reihe U-Comix Spezial.
Obwohl er sich immer geweigert hat, einen wiederkehrenden Helden zu schaffen, konzentriert sich Margerin auf Lucien, einen rebellischen Rocker, der sich im Laufe der Geschichten allmählich durchsetzt. Anfänglich plump mit großen Koteletten, entwickelt sich Lucien, der Schläger, im Laufe der Jahre körperlich und geistig weiter, bis er zur zentralen Figur in den Geschichten wird. Begleitet von seinen treuen Freunden Ricky (inspiriert von Frentzel, einem Freund des Autors) und Gillou (inspiriert von seinem Bruder), verlässt Lucien nach und nach Mofa und Flipper, um zu versuchen, sich ins Erwachsenenleben einzufügen.
Nach einem Verlagswechsel und längerer Arbeit an anderen Geschichten lässt Margerin Lucien nach 8 Jahren wieder auftauchen. Wie bei Blueberry lässt der Zeichner seinen Helden altern. Die Tolle ist weiß geworden, der Bauch ist gewachsen und Lucien hat sich in sein kleines Familienleben eingelebt. Mit zwei Kindern und einer internetverrückten Frau verkauft Lucien Gitarren und unterrichtet Teenager.
2009 wurde ein Album veröffentlicht welches eine neue Sicht auf das Leben des 50-jährigen Lucien zeigt, der seine Kinder in einer Teenagerkrise erlebt. Damit lässt der Autor vermutlich viele eigene Erfahrungen mit einfließen und verpackt sie geschickt in humoristische Abenteuer.
Ein etwas spärliches Angebot mit 3 Alben gibt es hier: https://www.ebay.de/itm/233872052929