Gwen Stacy und der Tod im Comic

Die Spinne bringt den Tod. Oder warum Gwen Stacy sterben musste

Wenn etwas in der Comicwelt meistens nicht endgültig ist, dann ist es der Tod einer zentralen Figur. Oft trifft es irgendwelche Superschurken, die spätestens durch einen mehr oder weniger geschickten Kniff des nächsten Zeichners, der sich der Serie annimmt, wieder zum Leben erweckt wird. Und der dem Leser irgendwie plausibel macht, warum dieser der/ die/das xxxx (an der Stelle der xxxx bitte beliebige Todesart einsetzen) überlebt hat.

Es gibt aber eine berühmte Ausnahme, die 1973 für die bisher größte Empörung der Comicgeschichte sorgte. Der Tod von Gwen Stacy. Norman Osborn in seiner Rolle als der Grüne Kobold entführte Gwen und brachte sie als Köder für Spider-Man zur Brooklyn Bridge (gezeichnet, in der Geschichte aber als George Washington Bridge bezeichnet um hier mal unnützes Nerd-Wissen zu verbreiten).

Die tote Gwen Stacy

Schluss mit Lustig (Kobold)

Während des Kampfes stößt der Kobold sie von der Brücke. Normalerweise wäre der übliche Ablauf, dass Spider-Man mit der einen Hand Gwen rettet, mit der anderen eine Tasse Kaffee trinkt und den Kobold mit den Beinen ohnmächtig tritt. Hier aber brachen die Autoren mit dieser Tradition: Die Spinne versucht mit einem Netzschuss Gwen zu retten, erwischt sie auch an einem Bein aber durch das abrupte Abbremsen bricht seiner großen Liebe das Genick. Tatsächlich hat sich im Nachhinein der Physiker James Kakalios mit dem Hergang befasst und bestätigt, dass sich auch in der realen Welt diese Situation so ergeben hätte.

Und warum Gwen Stacy?

Jedenfalls war die amerikanische Fan-Gemeinde schwer schockiert. Bis dahin war es unvorstellbar, einen so wichtigen und beliebten Charakter zu töten. Der Grund war gleichzeitig simpel und grausam: Die Beziehung von Peter und Gwen war fast zu harmonisch und es sah schwer nach Hochzeit, Enthüllung der Geheimidentität und fröhlichem Familienleben aus. Etwas was nicht zur tragischen Lebensgeschichte von Spider-Man passen wollte oder sollte. Mit dem brutalen Kniff gab man der Geschichte um den Netzschwinger eine erneute Wendung, denn die Gwen-Geschichte war auserzählt.

Die seitdem oft angewandte Story-Technik Freundinnen von Superhelden ein besonders übles Schicksal zu bereiten, nennt man übrigens Gwen Stacy Effekt.

Der Tod

Spinne und der ständige Begleiter

Hier findet ihr übrigens meine Williams Spinne Comics.

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