Leutnant Blueberry – der alternde Western Held
Leutnant Blueberry
Etwas bekannter als der vor zwei Tagen vorgestellte Pecos Bill in Sachen Western ist Leutnant Blueberry. Mike Steve Donovan – so sein vollständiger Name – wurde von Jean-Michael Charlier konzipiert und zwar als undisziplinierter, trink- und spielfreudiger Abenteurer. Also etwas völlig anderes als man üblicherweise von einem Western-Held erwarten sollte.
Damit folgte Charlier der „Nouvelle Vague“ des französischen Kinos, die in ihren Filmen eine Abkehr von der eingefahrenen Bildersprache und des vorhersagbaren Erzählfluss suchten. Und dass Blueberry Jean-Paul Belmondo (anfänglich) ähnlich sieht hat damit durchaus zu tun und ist kein Zufall.
Ebenfalls haben Italo-Western einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschichten. Viele Figuren sind ungewaschen, stoppelbärtig, saufen was das Zeug hält und benehmen sich auch sonst wie völlig normale Menschen von nebenan.
Ungewöhnlich für eine Comic-Figur ist, dass Blueberry im Laufe seiner Abenteuer tatsächlich alterte. Dadurch verlor er mehr und mehr seine Belmondo-Ähnlichkeit. Viele der Geschichten sind nicht mit einem Album abgeschlossen, sondern ziehen sich auch mal gerne über 3 bis 5 Alben.
In Deutschland wurden die ersten Geschichten in der Reihe MV-Comix des Ehapa Verlags veröffentlicht. Später druckte Koralle Kurzgeschichten in seinen ZACK Parade Taschenbücher ab. In der Reihe „Die großen Edel-Western“ gab es vereinzelt ebenfalls ein paar Storys, bis er seine erste komplett eigene Albenserie bei Ehapa erhielt.
Und auch Carlsen veröffentlichte von 1992-1993 immerhin 4 ganze Ausgaben.
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1 Antwort
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