Lucky Luke – Der Ex-Raucher unter den Comic-Helden
von CSS · Veröffentlicht · Aktualisiert
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Lucky Luke – Der Ex-Raucher unter den Comic-Helden
Die zweiterfolgreichste Comic-Serie in Deutschland (kurz hinter erwartungsgemäß Asterix) ist gleichzeitig der erfolgreichste Western-Comic der Welt mit dem Lonesome Cowboy Lucky Luke. Bereits 1946 erschienen erste Abenteuer, die vom Zeichner Morris bis Mitte der 50er Jahre auch getextet wurde. Bis zu seinem Tod 1977 übernahm der geniale René Goscinny das Ruder, was den gerade in dieser Zeitspanne erschienenen Geschichten die gewisse Extra-Klasse verlieh.
Morris hatte eine starke Vorliebe für amerikanische Geschichte und das war auch der Grund, warum er mit der Arbeit an einem Western-Comic begann. Während eines sechsjährigen Studienaufenthalts in den USA legte er sich ein großes Archiv über die Pionierzeit an, von deren Inhalt die Geschichten stark profitierten. In New York lernte er dann auch Goscinny kennen.

Der Apachen Canyon
Nach dessen Tod arbeitete er mit anderen Autoren zusammen, da er wohl wusste, dass seine Stärke im Zeichnen lag. Durchaus eine gute Entscheidung, so hielten die Abenteuer in Hinsicht Kreativität stets ein hohes Niveau, was bei Asterix (nicht nur) meiner Meinung nach nicht der Fall war. Auch hier war schließlich Goscinny der geniale Story-Entwickler, nur beschloss Uderzo den Textpart ebenfalls zu übernehmen was jetzt nicht unbedingt die allerbeste Idee gewesen ist. Zeichner bleib bei deinen Stiften.
Lucky Luke in Deutschland
Nach Deutschland kam Lucky 1958. Erste Storys erschienen in der Zeitschrift „Der heitere Fridolin“, die viele franko-belgische Serien erstmalig einem deutschen Publikum vorstellte. Ab 1965 übernahm der Kauka Verlag (der mit Fix und Foxi) das Ruder und brachte (meist in Fortsetzungsform) den Cowboy bei verschiedenen Verlags-Serien unter. Typisch Deutschland, wurden einige Figuren unbenannt: Das Pferd Jolly Jumper, eigentlich ein Hengst, hieß dort Rosa und Rantanplan Sheriff.
Später gab es dann die ersten Alben im Koralle Verlag, bis Ehapa übernahm und auch heute noch die Reihe veröffentlicht, die nach dem Tod von Morris vom Zeichner Achdé weitergeführt wird.
Neben vielen Western-Helden begegnet man bei Lucky Luke auch berühmten Persönlichkeiten, die nun echt nichts mit der damaligen Zeit zu tun haben. So u.a. Alfred Hitchcock, Jean Gabin, Boris Karloff, Kirk Douglas, John Wayne und vielen anderen.

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Die Ursprünge
Ganz zu Anfang waren die Geschichten die im französischen Magazin Spirou erschienen auch relativ brutal. Die ersten Gegner kamen auch mal gewaltsam zu Tode. Lucky Luke erledigte z.B. Bob Dalton (verwandt oder verschwägert mit den heutigen Daltons) durch einen gezielten Kopfschuss. Diese Szene musste aber auf Verlangen der Herausgeber für die französische Album-Serie umgeschrieben werden.
Das Rauchen hat er sich übrigens nicht ganz freiwillig abgewöhnt. In den 80er Jahren wurden Trickfilme für die USA produziert. Während die alten gewalttätigen Geschichten vermutlich nicht das Problem gewesen wäre, war es Nikotingenuss durchaus. Also stieg man auf den Grashalm um. In Frankreich rauchte er (heimlich) noch ein wenig länger aber auch hier, schwenkte man schließlich auf den Halm.
Zum Glimmstängel gekommen ist Lucky Luke, da Morris einen Helden ohne Makel als langweilig empfand, auch wenn sein Verleger das für keine supertolle Idee hielt, da Comics ja schon irgendwie für Kinder gedacht sind. Und die sich ggf. daran ein Beispiel nehmen. Als wenn man Kinder beeinflussen könnte…
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