Prinz Eisenherz – ein Ritter erobert die Welt
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Prinz Eisenherz – ein Ritter erobert die Welt
Prinz Eisenherz und die Geschichte seiner Entstehung
Hal Foster * 16. August 1892 ~ † 25. Juli 1982
Der Zeichner und Autor Hal Foster, geboren und aufgewachsen in Kanada, verließ bereits mit 14 Jahren die Schule, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Dabei übte er etliche Tätigkeiten aus: vom Zeitungsjungen über Redaktionsbote, Stenograf und als Illustrator für Reklamezeichnungen. Abenteuer habe ihm immer schon gelegen, denn er reiste mit dem Kanu durch die damals noch unerschlossenen Flusslandschaften von Manitoba und Ontario. Dabei erforschte er unter anderem den Rice-Lake-Distrikt, was ihm auch ein lebenslanges Andenken einbrachte, da ein betrunkener Halbblutindianer mit seiner Schrotflinte auf ihn schoss.
Er verdingte sich als Goldschürfer mit eigenem Claim, der ihm aber wieder abgenommen wurde, bevor er damit Millionär werden konnte. So entschloss Hal 1921 nur noch als Künstler zu arbeiten, studierte dafür in Chicago, wobei der die Strecke von 1500 km mit dem Fahrrad überwand (einmalig, nicht jeden Tag). Nebenbei arbeitete er als Werbegrafiker für verschiedene Werbeagenturen.
Von Tarzan zu Eisenherz
Über einen seiner Auftraggeber lernte der Joseph H. Neebe kennen, der von Edgar Rice Burroughs die Rechte für einen „Tarzan“-Strip erworben hatte. Neebe engagierte Foster als Zeichner für die Strips, die ab 1929 in 13 amerikanischen Zeitungen erschienen. Neben der Reihe Buck Rogers gilt Tarzan als eine der ersten Abenteuerstrips der Comic-Geschichte.
Der Job lag Hal nicht sonderlich, da er sich als Angehöriger eines Handwerksberufs fühlte und die Illustrationen als minderwertig ansah, im Vergleich zu seiner normalen Tätigkeit. So erfüllte er nur seinen Vertrag, der 60 Episoden enthielt und widmete sich danach wieder der Werbung.
Nicht gerechnet hatte er mit der großen Resonanz bei den Lesern, die eine Fortsetzung verlangten. Erst als Foster mit seinen Geschichten auch in den Sonntagsausgaben erscheinen sollte, ließ er sich zu einer weiteren Mitarbeit überreden. Mit dem Segen und auf Wunsch des Autors Burroughs und mit dem Signet H.FOSTER.
Foster war nicht ganz glücklich damit, eine Geschichte zu zeichnen, die nicht von ihm selbst stammte und er nutzte die Jahre seiner Tätigkeit, eine eigene Serie zu entwickeln.
1935 begann Foster, mit dem King Features Syndicate über eine eigenen Serie zu verhandeln. Aber erst 1936 fand er im Medienmogul William Randolph Hearst einen Fürsprecher, der ihn unbedingt als Comicautoren für King Features gewinnen wollte. Hearst hatte ihm völlig freie Hand gegeben, den Sonntags-Comic zu gestalten. Eine einzige Bitte mußte Foster erfüllen: aus „Derek, Son of Thane“ sollte ein christlicher Name werden. Und Foster entschied sich für Valiant (tapfer, mutig). In Deutschland wurde daraus Prinz Eisenherz.
Die sehr realistischen und detailgetreuen Zeichnungen Fosters hoben die Serie von anderen Werken ab. Unterstützt wird die Wirkung der Bilder durch das Fehlen von Sprechblasen, da der Text als Untertitel eingesetzt wurde. Da lediglich eine Seite pro Woche erschien, konnte Foster sehr sorgfältig und detailliert arbeiten und investierte wöchentlich rund 50 Stunden in die Erstellung einer einzelnen Episode.
Die Handlung von Prinz Eisenherz
Eisenherz ist ein Wikingerprinz aus Thule, einem Königreich in Norwegen. Nach Vertreibung seines Vaters Aguar durch den Verräter Sligon nach Britannien kommt Eisenherz im Jahr 425 n. Chr. als Knabe an Artus’ Hof. Er wird Knappe des Ritters Gawain und später Ritter der Tafelrunde. Das „Singende Schwert“ das ihm sein Rivale und späterer Freund Prinz Arn von Ord im Kampf gegen eine feindliche Übermacht überreicht, hilft ihm in vielen Kämpfen
Die Serie führt Prinz Eisenherz durch die Epochen auf weltweite Reisen, von Wikingerfahrten in die Neue Welt, in die Weiten Russlands und die Urwälder Afrikas über Wallfahrten nach Jerusalem und durch den Orient und in anderen Ländern Europas, wie Gallien, Britannien, Irland und Germanien. In der Serie immer wiederkehrende Heimat- und Bezugsorte von Prinz Eisenherz sind die von Foster der traditionellen europäischen Mythologie entlehnten Stätten Thule und Camelot sowie die – von Foster ersonnenen, von ihm im Griechischen verorteten – Nebelinseln, der Heimat seiner späteren Frau Aleta. Neben Wüsten und Wäldern bereist der Prinz von Thule Berge, Gletscher und alle erdenklichen Landschaften.
Die Zeit, in der Eisenherz spielt, passt nicht wirklich zu der Rahmenhandlung. So gab es in der Zeit keine Ritter. Die Wikinger kamen auch erst im 9. Jahrhundert zur unrühmlichen Bekanntheit und die Kleider, Rüstungen und Waffen gab es eher im Hochmittelalter im 13. Jahrhundert. Auch sonst kommt es zu etlichen Anachronismen, derer sich Foster aber absolut bewusst war.
I cannot draw King Arthur with a black beard, dressed in bearskins and a few odds and ends of armor that the Romans left when they went out of Britain, because that is not the image people have
Ich kann König Artus nicht mit einem schwarzen Bart zeichnen, gekleidet in Bärenfelle und ein paar Reste von Rüstungen, die die Römer zurückließen, als sie Britannien verließen, denn das ist nicht das Bild, das die Menschen haben.
Nicht ganz so wissenschaftlich (und manchmal auch politisch) korrekt sind Eisenherz Kämpfe gegen zahlreiche Monster/Tiere wie Riesenkraken; Elefanten, Drachen, Seeschlangen und anderes Ritterübliches-Geschmeiß mit dem man sich so herumschlagen muss, wenn man diesen Beruf ergreift.
Verfilmung
Verfilmt wurde Prinz Eisenherz natürlich mehrfach – z.B. 1954 mit Robert Wagner (der von “Hart aber herzlich”) in der Hauptrolle, Janet Leigh als Aleta
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Meistens handelt es sich um Erstauflagen aus der Serie. Ebenfalls habe ich hier ein paar Alben aus der Reihe der Welt am Sonntag.
Quellen:
wikipedia, Prinz Eisenherz Lexikon