Revival – Mystery-Horror in der Quarantänezone
Mit dem Start im Dezember 2013 brachte Cross Cult (ehemals Amigo Grafik) die vielfach gelobte Horrorserie Revival erstmals auf Deutsch heraus. Die Reihe stammt aus der Feder von Tim Seeley und wurde von Mike Norton zeichnerisch umgesetzt. Statt klassischer Zombies liefert Revival eine atmosphärisch dichte Mischung aus Mystery, Thriller und Gesellschaftsstudie – angesiedelt in einer ländlichen US-Kleinstadt, die plötzlich zum Brennpunkt des Unerklärlichen wird.
Inhalt
Handlung und Struktur
Schauplatz ist Wausau in Wisconsin, wo sich ein unheimliches Phänomen ereignet: Verstorbene kehren plötzlich zurück – mit Körper, Geist und Erinnerungen intakt. Diese „Revivers“ sind äußerlich unverändert, doch verhalten sich zunehmend merkwürdig. Während sich Angst, Fanatismus und politische Spannungen ausbreiten, wird die Stadt abgeriegelt.
Im Zentrum steht Dana Cypress, eine junge Polizistin, die die Ermittlungen übernimmt. Ihre Recherchen führen sie tief in die Abgründe der eigenen Familie – und in eine Verschwörung, die weit über das Sichtbare hinausgeht. Mit jeder Episode verwebt Revival persönliche Schicksale mit übernatürlicher Bedrohung und gesellschaftlicher Zerrissenheit.
Visuelle Umsetzung
Mike Nortons Zeichnungen sind realistisch und ruhig inszeniert – keine Effekthascherei, sondern durchdachte Panelführung und ein Gespür für subtile Spannung. Die visuelle Sprache erinnert an Krimi-Serien, unterstreicht jedoch immer wieder das Unheimliche, das sich hinter dem Alltäglichen verbirgt. Die düstere Farbpalette und gezielte Lichtsetzung erzeugen eine intensive Atmosphäre.
Einordnung
Revival ist ein moderner Mystery-Horror, der sich deutlich vom Zombie-Mainstream abhebt. Die Serie verbindet politische und soziale Spannungen mit psychologischem Realismus und okkulter Ebene – vergleichbar mit The Returned, Twin Peaks oder The Walking Dead, aber mit eigener Handschrift.
Für Leser:innen, die intelligent erzählten Horror mit Tiefgang suchen, ist Revival eine der stärksten Reihen der letzten Dekade – gesellschaftlich relevant, visuell fesselnd und erzählerisch herausragend.





