Shazam ! von DC – Williams Verlag Nr. 1
von CSS ·
Shazam – oder die Serie die keine war
Der erste Superheld Captain Marvel ist keine Figur aus dem Marvel Universum, sondern gehört inzwischen zu Time Warner / DC, die die Rechte in den früher 70er Jahren erwarben. Davor gehörte die Figur zum Fawcett Verlag, dessen Autor Bill Parker den Helden als Antwort auf – logisch – Superman kreierte.
In den 1940er Jahren war Captain Marvel dabei die kommerziell erfolgreichste Comic-Serie und lief sogar Superman locker den Rang ab. Wegen eines Rechtsstreits um die Figur mit DC, die dem Fawcett Verlag vielleicht nicht ganz zu Unrecht Plagiatsvorwürfe machten, wurde die Serie 1953 eingestellt.
1972 erwarb DC dann die Rechte. In der Zwischenzeit gab es aber einen weiteren Captain Marvel beim Marvel Verlag, der sich den Namen auch als Markennamen registrieren ließ und DC war gezwungen sich einen Ersatztitel auszudenken und so kam es zu „Shazam!“.
Die Hauptfigur ist der eigentlich erst 12-jährige Junge Billy Batson, der seine Kräfte von einem alten Zauberer erhielt. Durch Aussprechen des Namens des Zauberers, verwandelt sich Billy in einen 1,90 m großen Mann mit zahlreichen Kräften wie Superstärke, -geschwindigkeit, -ausdauer, Unverwundbarkeit, gesteigerte Leistungsfähigkeit usw. – kurzum, exakt das was man als 12-Jähriger dringlichst gewünscht hätte.
Hier in Deutschland sollte die Serie 1973 beim Williams Verlag starten. Dummerweise zierte das erste Titelbild neben Shazam auch Superman, an dem der Ehapa-Verlag bereits die Rechte in Deutschland besaß. Dabei hatte Superman mit Shazam eigentlich überhaupt gerade gar nichts zu tun. Die beiden haben sich nie getroffen (außer nach Dienstschluss in der Kneipe) und wer auch immer die Idee hatte, den Stählernen mit auf das Titelbild zu nehmen, musste sich im Verlag später bestimmt ein ernsteres Gespräch gefallen lassen, denn Ehapa erwirkte ein Verkaufsverbot und so kam Shazam ! nie offiziell in den Handel.
Dass das Heft dennoch relativ weit verbreitet ist, liegt daran, dass alle Ausgaben auf den Wühltischen von Kaufhalle, Horten usw. für wenige Pfennige verramscht wurden. Somit dürften alle Hefte „unter der Theke“ in den Handel gelangt sein und auch noch heute findet man das Heft oft auf den üblichen Auktionsplattformen für relativ wenig Geld.
Also wenn man eine Nummer 1 – Sammlung starten möchte, ist Shazam ein recht günstiger Einstieg.
Bild hier etwas verschwommen, da hinter Glas und im Rahmen und ich war ehrlich gesagt zu faul, es wieder heraus zu nehmen. Weitere Hintergründe zu dem Heft findet ihr unter diesem Link.