Der Comic „Afrikakorps – Band 1: Battleaxe“, erschienen im Juli 2020 im Verlag Bunte Dimensionen, bildet den Auftakt einer dreiteiligen Reihe des belgischen Autors und Zeichners Olivier Speltens. Im Mittelpunkt steht Leutnant Joachim von Richter, ein erfahrener deutscher Panzerkommandant, der bereits im Frankreichfeldzug unter General Rommel diente. Die Handlung setzt im Februar 1941 ein, als von Richter mit seiner Einheit nach Nordafrika verlegt wird, um die italienischen Truppen gegen die vorrückenden Briten zu unterstützen.
Der Band beginnt mit einer Szene im November 1941: Nach einem Luftkampf wird ein britischer Pilot abgeschossen und begegnet am Boden Leutnant von Richter, was den Anlass für eine Rückblende bildet. Diese Rückblende schildert die Ankunft des Afrikakorps in Tripolis, die ersten Gefechte gegen britische Aufklärungseinheiten und die Herausforderungen, denen sich die deutschen Soldaten in der Wüste stellen müssen. Im Zentrum stehen dabei nicht nur militärische Operationen, sondern auch die Strapazen des Einsatzes in einer extremen Umgebung, das Kameradschaftsverhältnis innerhalb der Truppe und die wachsende Komplexität der Kriegsführung.
Die deutsche Offensive wird bald durch die Belagerung Tobruks unterbrochen. Trotz einzelner Erfolge stößt die Wehrmacht zunehmend auf Widerstand. Die Geschichte kulminiert in der Vorbereitung auf die britische Gegenoffensive unter dem Codenamen „Battleaxe“. Durch abgefangene Funksprüche erfahren die deutschen Einheiten von der bevorstehenden Operation und treffen entsprechende Vorkehrungen. Dabei stehen taktische Entscheidungen, die Verantwortung gegenüber den eigenen Männern und die ständige Bedrohung durch einen unberechenbaren Feind im Vordergrund.
Speltens legt großen Wert auf historische Genauigkeit. Die Darstellung der Soldaten bleibt nüchtern, fern von glorifizierender Darstellung. Der Comic konzentriert sich auf die Perspektive der deutschen Soldaten, deren Gegner meist anonym bleiben, was den Fokus auf das Innenleben der Figuren und ihre individuellen Erlebnisse lenkt. Der Zeichenstil ist realistisch und detailliert, besonders bei der Darstellung von Militärtechnik, Uniformen und der nordafrikanischen Wüstenlandschaft. Durch die Verbindung von dokumentarischer Genauigkeit und dramatischer Erzählweise entsteht ein eindringliches Bild des Kriegsgeschehens.
Autor und Zeichner ist Olivier Speltens.
