Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure ist eine frankobelgische Comicserie, die ab 1959 im Magazin Pilote erschien. Im Mittelpunkt stehen die beiden französischen Luftwaffenpiloten Michel Tanguy und Ernest Laverdure, deren gegensätzliche Persönlichkeiten für Spannung und Humor sorgen. Tanguy ist der pflichtbewusste, ernste und heldenhafte Pilot, während Laverdure als lebensfroher, schusseliger und oft tollpatschiger Charakter dargestellt wird. Trotz ihrer Unterschiede verbindet sie eine tiefe Freundschaft und ein gemeinsames Ziel: die Verteidigung ihres Landes.
Die Serie beginnt mit der Ausbildung der beiden Piloten an der Luftwaffenschule in Salon-de-Provence. Anschließend werden sie zur weiteren Schulung nach Meknès in Marokko versetzt, wo sie unter anderem eine verlorene Atomsprengkopfattrappe im Anti-Atlas-Gebirge bergen müssen. Später treten sie der renommierten "Escadrille des Cigognes" bei und fliegen moderne Kampfflugzeuge wie die Mirage III. Ihre Einsätze führen sie an verschiedene Orte weltweit, darunter Dijon, Tel Aviv und Grönland, wobei sie sich mit Spionage, Sabotage und internationalen Krisen auseinandersetzen müssen.
Ein markantes Beispiel für die Mischung aus Abenteuer und Humor ist Laverdure's Ankunft in Meknès, bei der er mit einem akrobatischen Flugmanöver für Aufsehen sorgt. In einem anderen Abenteuer, "L'Escadrille des Cigognes", wirft er versehentlich eine mit roter Farbe beschmierte Schuhsohle auf seinen Vorgesetzten. Trotz solcher Missgeschicke beweist Laverdure immer wieder Mut und Loyalität, insbesondere in gefährlichen Missionen.
Die Serie zeichnet sich durch ihren realistischen Zeichenstil aus, der detaillierte Darstellungen von Flugzeugen und militärischen Szenarien bietet. Albert Uderzo, der erste Zeichner der Serie, legte großen Wert auf technische Genauigkeit, was die Comics besonders für Luftfahrtenthusiasten interessant macht. Später übernahm Jijé die zeichnerische Umsetzung und führte den realistischen Stil fort.
Die Popularität der Serie führte zu mehreren Neuauflagen und Fortsetzungen. Ab 2016 erschien die Reihe "Tanguy und Laverdure Klassik", die Geschichten aus den 1960er- und 1970er-Jahren neu interpretiert. Diese Ausgaben wurden von Matthieu Durand gezeichnet, der sich stilistisch an Uderzo orientierte, und von Patrice Buendia sowie Hubert Cunin geschrieben. Die deutschen Ausgaben wurden vom Salleck Verlag veröffentlicht.
Autor: Jean-Michel Charlier
Zeichner: Albert Uderzo (bis 1967), anschließend Jijé