Isnogud



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Isnogud: Der Großwesir mit unstillbarem Machtstreben

Einführung

Isnogud ist eine französische Comicserie, die 1962 von René Goscinny (Text) und Jean Tabary (Zeichnungen) ins Leben gerufen wurde. Die humorvolle Satire erzählt die Geschichte des intriganten Großwesirs Isnogud, dessen einziges Ziel es ist, "Kalif anstelle des Kalifen" zu werden. Mit seinen ständig scheiternden Plänen und absurden Intrigen hat sich die Serie als Klassiker der frankobelgischen Comictradition etabliert.

Ursprung und Schöpfer

René Goscinny, bekannt als Mitschöpfer von "Asterix" und "Lucky Luke", entwickelte die Figur Isnogud gemeinsam mit dem Zeichner Jean Tabary. Erstmals erschien Isnogud 1962 in der Zeitschrift "Record". Später wechselte die Serie zum renommierten Magazin "Pilote". Nach dem Tod Goscinnys im Jahr 1977 führte Jean Tabary die Serie eigenständig fort. Ab 2008 übernahm Tabarys Sohn Nicolas die zeichnerische Umsetzung, unterstützt von neuen Autoren.

Handlung und Hauptcharaktere

Im mittelalterlichen Bagdad schmiedet Großwesir Isnogud unermüdlich Pläne, um den gutmütigen Kalifen Harun al Pussah zu stürzen. Unterstützt wird er von seinem loyalen, aber einfältigen Diener Tunichgud. Jede Geschichte folgt einem neuen Versuch Isnoguds, Kalif zu werden, wobei seine Intrigen stets auf humorvolle Weise scheitern – meist zum eigenen Nachteil.

Zentrale Figuren:

  • Isnogud: Der titelgebende Großwesir, dessen Ehrgeiz und Machthunger ihn immer wieder scheitern lassen.

  • Harun al Pussah: Der friedliebende Kalif, der die Intrigen seines Wesirs meist unbewusst übersteht.

  • Tunichgud: Isnoguds treuer Helfer, dessen Naivität oft zum Misslingen der Pläne beiträgt.

Autoren und Zeichner

  • René Goscinny: Ursprünglicher Autor (1962–1977), prägte mit seinem satirischen Humor den Charakter der Serie.

  • Jean Tabary: Zeichner von Beginn an, später auch Autor (1977–2004), der Isnogud weiterentwickelte.

  • Nicolas Tabary: Übernahm ab 2008 die zeichnerische Umsetzung.

  • Laurent Vassilian: Seit 2012 als Autor der neuen Abenteuer tätig.

  • Jul und Olivier Andrieu: Autoren ab 2021, die frischen Wind in die Serie brachten.

  • Elric: Aktueller Zeichner seit 2021.

Veröffentlichungen und Adaptionen

Die Serie umfasst insgesamt 32 Alben, von denen die ersten 13 unter der Federführung Goscinnys entstanden. In Deutschland erschienen die Geschichten zunächst in "MV-Comix" und später als eigenständige Alben. Neben den Comics existieren auch eine Zeichentrickserie und eine Realverfilmung aus dem Jahr 2005 unter dem Titel "Iznogoud: Calife à la place du calife".

Kulturelle Bedeutung

Der Satz "Ich möchte Kalif werden anstelle des Kalifen" ist in Frankreich zu einer sprichwörtlichen Redewendung für übermäßigen Ehrgeiz geworden. Darüber hinaus wird seit 1992 der "Prix Iznogoud" vergeben – ein satirischer Preis für Persönlichkeiten, die trotz intensiver Bemühungen ihr Ziel nicht erreicht haben.

Fazit

Isnogud ist ein zeitloser Klassiker der europäischen Comiclandschaft. Mit seinem bissigen Humor, der satirischen Darstellung von Machtstreben und den ikonischen Charakteren begeistert die Serie seit Jahrzehnten Leserinnen und Leser weltweit. Die meisterhafte Kombination aus Goscinnys pointiertem Text und Tabarys ausdrucksstarker Zeichenkunst macht Isnogud zu einem unverzichtbaren Werk für Comicliebhaber.