Kaputt – Das Magazin für unterdrückte Lebensfreude war ein deutsches Satire- und Parodie-Magazin, das von 1975 bis 1982 im Condor Verlag erschien. Stilistisch orientierte sich Kaputt an US-Publikationen wie Cracked, wurde jedoch direkt in deutscher Sprache umgesetzt und auf den deutschen Lesermarkt abgestimmt.
Ungewöhnlich für ein Comic-Magazin begann Kaputt nicht mit Ausgabe Nummer 1, sondern mit Nummer 4. Hintergrund war ein anfängliches Erscheinungsmodell, das die Nummerierung an den Erscheinungsmonat koppelte. Die erste Ausgabe erschien im April, dem vierten Monat des Jahres, und wurde daher als Nummer 4 geführt. Diese Praxis wurde bald zugunsten einer fortlaufenden Numerierung aufgegeben.
Das Großformat-Heft hatte einen farbigen Umschlag, während das Innere überwiegend zweifarbig gestaltet war. Einige Ausgaben enthielten auch vollständig vierfarbige Seiten. Die Inhalte bestanden aus satirischen Kurzcomics, Parodien auf Film, Fernsehen und Werbung, sowie aus absurder Alltagssatire. Wortspiele, Slapstick und visuelle Gags bestimmten den Humor.
Kaputt übernahm viele Inhalte aus der US-Zeitschrift Cracked, passte sie jedoch sprachlich und kulturell an ein deutsches Publikum an. Bekannte Figuren wie Sylvester P. Smythe oder Nanny Dickering wurden mit neuen Namen versehen und in eigene Kontexte eingebettet. Gleichzeitig enthielt Kaputt auch originär deutsches Material, das sich mit spezifischen Themen der Bundesrepublik befasste.
Im Gegensatz zu seinem amerikanischen Vorbild wagte Kaputt gelegentlich provokantere Darstellungen. So fanden sich auch freizügige Motive, etwa auf Covern oder in Karikaturen, was in der damaligen deutschen Comiclandschaft eher unüblich war.
Autoren und Zeichner wurden in der Regel nicht namentlich genannt. Das Magazin trat als gemeinschaftliches Satireprojekt auf. Der Condor Verlag war zudem für weitere populäre Comicserien in Deutschland bekannt, darunter die Reihe Clever & Smart, die auf der spanischen Serie Mortadelo y Filemon basiert – allerdings nie unter diesem Titel, sondern stets als Clever & Smart veröffentlicht wurde.
Fazit: Kaputt verband importierten Slapstick-Humor mit lokaler Satirekompetenz und schuf ein Produkt, das durch seine Form, seine Inhalte und seine eigenwillige Startnummerierung als markante Erscheinung der deutschen Comicgeschichte gilt.
Zeichner und Autoren: Meist anonym oder unter Pseudonym; namentliche Angaben fehlen in den Quellen.
