Die Comicserie „Karl May“ erschien von 1963 bis 1965 im Walter Lehning Verlag und war die erste deutsche Comicreihe, die systematisch Werke von Karl May adaptierte. Die Serie begann mit acht Heften unter dem Titel „Winnetou nach Karl May“ und wurde ab Heft 9 in „Karl May“ umbenannt. Insgesamt umfasst die Reihe 52 Ausgaben.
Die Comics orientieren sich eng an den Romanvorlagen Karl Mays und erzählen Abenteuer aus dem Wilden Westen sowie dem Orient. Im Mittelpunkt stehen Figuren wie Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar. Die Geschichten behandeln Themen wie Freundschaft, Gerechtigkeit und interkulturelle Verständigung. Neben den bekannten Protagonisten treten auch Charaktere wie Old Surehand, Nscho-tschi und Sam Hawkens auf, die für zusätzliche Spannung und Vielfalt sorgen.
Die zeichnerische Umsetzung der ersten 31 Hefte stammt von Helmut Nickel, der durch seine Ausbildung in Ethnologie und Kunstgeschichte eine detailreiche und authentische Darstellung der Kulturen und Landschaften ermöglichte. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine realistische Darstellung und eine sorgfältige Umsetzung der literarischen Vorlagen aus. Ab Heft 32 übernahm Harry Ehrt die künstlerische Gestaltung der Serie.
Die „Karl May“-Comics des Walter Lehning Verlags gelten heute als Klassiker der deutschen Comicgeschichte und sind bei Sammlern sehr begehrt. Sie bieten nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch einen Einblick in die kulturelle Rezeption von Karl Mays Werk in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Autor: Karl May
Zeichner: Helmut Nickel (Hefte 1–31), Harry Ehrt (ab Heft 32)
