Mickyvision Comics
Mickyvision
Mickyvision – Erste Serie (1967–1993)
Die Mickyvision war ein deutsches Comic-Magazin des Ehapa Verlags, das von 1967 bis 1993 veröffentlicht wurde. Ursprünglich erschienen die Hefte unregelmäßig, ab 1974 jedoch monatlich. Jede Ausgabe umfasste zwischen 36 und 48 Seiten und bot eine Vielzahl von Disney-Comics, hauptsächlich aus dem Entenhausener Universum.
Inhalt und Schwerpunkte
In den frühen Ausgaben wurden oft Nachdrucke älterer Micky Maus Sonderhefte präsentiert. Ab Mitte der 1970er Jahre verlagerte sich der Fokus verstärkt auf Geschichten rund um Donald Duck, Micky Maus und andere Bewohner Entenhausens. Zusätzlich enthielten die Hefte Rätsel, Poster und später auch Sticker, die das Leseerlebnis bereicherten.
Gestaltung und Beilagen
Ab Ausgabe 2/1977 lag jedem Heft ein Aufkleber bei, eine Tradition, die bis 4/1987 fortgeführt wurde. Mit Ausgabe 5/1987 änderte sich das Erscheinungsbild des Magazins: Die Cover zeigten nun sowohl Micky als auch Donald, und es wurden vermehrt Poster als Beilagen angeboten. Die Seitenzahl variierte zwischen 36 und 44 Seiten, wobei der Heftpreis im Laufe der Jahre von 1,00 DM auf bis zu 2,60 DM anstieg.
Zweitauflage und Zusammenführung
Zwischen 1982 und 1988 veröffentlichte Ehapa eine Zweitauflage der Mickyvision, in der ältere Ausgaben nachgedruckt wurden. Diese erschien monatlich und war durch den Zusatz "2. Auflage" gekennzeichnet. Ab 1989 wurden Erst- und Zweitauflage zusammengeführt, wobei sich die Veröffentlichungen alle 14 Tage abwechselten. Die Unterscheidung zwischen den Auflagen entfiel, und es gab keine äußerlichen Unterschiede mehr zwischen den Heften.
Einstellung der Serie
Nach fast drei Jahrzehnten wurde die Mickyvision mit der Ausgabe 27/1993 eingestellt. Während ihrer Laufzeit prägte sie maßgeblich die deutsche Comic-Landschaft und bot Generationen von Lesern Zugang zu den Abenteuern ihrer liebsten Disney-Charaktere.
MV Comix – Die zweite Serie von Mickyvision (Ehapa, 1962–1977)
MV Comix, ursprünglich unter dem Titel Mickyvision bekannt, war ein deutsches Comic-Magazin des Ehapa Verlags, das von 1962 bis 1977 erschien. Die Publikation richtete sich an ein jugendliches Publikum und durchlief im Laufe der Jahre mehrere inhaltliche und namentliche Veränderungen.
Entwicklung von Mickyvision zu MV Comix
Die erste Ausgabe erschien 1962 unter dem Namen Mickyvision. Anfangs lag der Fokus auf Disney-Comics, insbesondere auf weniger bekannten Charakteren und Geschichten, die nicht im Micky-Maus-Magazin veröffentlicht wurden. Dazu zählten beispielsweise Serien wie "Zorro" und "Spin und Marty". Mit der Zeit erweiterte das Magazin sein Portfolio um nicht-Disney-Inhalte, darunter amerikanische Serien wie "Superman" und "Zorro" sowie deutsche Reihen wie "Karl May".
Ab Mitte der 1960er Jahre wurden vermehrt frankobelgische Comics integriert, darunter "Michel Vaillant" (in Deutschland als "Michael Voss" bekannt), "Dan Cooper", "Andy Morgan" (als "Bernhard Prinz") und "Leutnant Blueberry". Im Oktober 1967 übernahm Mickyvision die Veröffentlichung der "Asterix"-Reihe vom Kauka Verlag, was die Popularität des Magazins weiter steigerte.
Mit der zunehmenden Diversifizierung des Inhalts entfernte sich das Magazin vom ursprünglichen Disney-Schwerpunkt, was sich auch im Namen widerspiegelte: Über Zwischenstationen wie "Neue Mickyvision", "MV Mickyvision 66" und "MV 66" wurde der Titel schließlich 1968 in "MV Comix" geändert. Bis zur Einstellung 1977 erschienen alle neuen "Asterix"-Abenteuer in Deutschland zuerst in MV Comix.
Erscheinungsweise und Formate
Ursprünglich erschien Mickyvision monatlich. Zwischen 1965 und Mitte 1967 wurde der Erscheinungsrhythmus auf zweiwöchentlich umgestellt, gefolgt von einer kurzen Phase wöchentlicher Veröffentlichungen Ende 1968. Ab 1969 kehrte man zum zweiwöchentlichen Rhythmus zurück, der bis zur Einstellung des Magazins 1977 beibehalten wurde. Die Hefte hatten in der Regel einen Umfang von 36 Seiten und wurden im Vierfarbdruck im Heft- oder Großformat veröffentlicht.
Autoren und Zeichner
MV Comix präsentierte Werke verschiedener renommierter Autoren und Zeichner. Die "Asterix"-Geschichten stammten von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen). Die Serie "Michael Voss" wurde von Jean Graton geschaffen. "Dan Cooper" entsprang der Feder von Albert Weinberg, während "Bernhard Prinz" von Jean-Michel Charlier (Text) und Victor Hubinon (Zeichnungen) kreiert wurde. "Leutnant Blueberry" wurde ebenfalls von Jean-Michel Charlier geschrieben und von Jean Giraud gezeichnet. Diese Vielfalt an talentierten Künstlern trug maßgeblich zur Attraktivität und Qualität des Magazins bei.
Bedeutung und Vermächtnis
MV Comix spielte eine entscheidende Rolle bei der Einführung und Popularisierung europäischer Comics im deutschen Sprachraum. Durch die Vorveröffentlichung von "Asterix"-Abenteuern und die Integration weiterer internationaler Serien bot das Magazin seinen Lesern eine breite Palette an Geschichten und Stilen. Auch nach der Einstellung von MV Comix im Jahr 1977 bleibt sein Einfluss auf die deutsche Comic-Landschaft spürbar.