Wundergirl Wonder Woman


Wundergirl – Wonder Woman in den deutschen Comics der 1970er

In den 1970er-Jahren wurden die Abenteuer von Wonder Woman, einer der bekanntesten Superheldinnen des DC-Universums, in Deutschland unter dem Titel „Wundergirl“ veröffentlicht. Anders als der Titel vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um Geschichten über die jugendlichen Heldinnen wie Donna Troy oder Cassandra Sandsmark, die später als Wonder Girl bekannt wurden. Stattdessen standen Wonder Womans Abenteuer selbst im Mittelpunkt, wobei die deutsche Umbenennung offenbar darauf abzielte, ein jüngeres Publikum anzusprechen.


Wonder Woman: Die wahre Wundergirl

Wonder Woman, geschaffen von William Moulton Marston und Harry G. Peter, debütierte 1941 in den USA in All-Star Comics #8. Sie war von Anfang an eine starke, unabhängige Heldin, die sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Frieden einsetzte. Ihre deutsche Veröffentlichung unter dem Titel „Wundergirl“ begann in den 1970er-Jahren durch den Williams Verlag.

Der Titelwechsel könnte auf den Wunsch zurückzuführen sein, Wonder Woman als moderner und jugendlicher zu vermarkten. Inhaltlich handelte es sich jedoch um dieselben Geschichten wie in den amerikanischen Comics – mit Wonder Woman in der Hauptrolle.


Die 1970er-Jahre: Eine besondere Ära für Wonder Woman

In den 1970er-Jahren erlebte Wonder Woman bedeutende Veränderungen in ihren Comics:

Der Verlust ihrer Superkräfte

Unter der Autorenschaft von Dennis O’Neil und gezeichnet von Mike Sekowsky durchlief Wonder Woman eine Phase, in der sie ihre göttlichen Kräfte verlor und sich als normale Frau, aber mit außergewöhnlichen Kampfkünsten, gegen das Böse behaupten musste. Sie agierte in dieser Zeit als eine Art „Super-Spionin“, was von der damaligen Popkultur, insbesondere TV-Serien wie „Mit Schirm, Charme und Melone“, beeinflusst war.

Rückkehr zur klassischen Wonder Woman

Nach Kritik, insbesondere von feministischen Gruppen wie Gloria Steinem, kehrte Wonder Woman bald wieder zu ihren Wurzeln zurück: mit göttlichen Kräften, ihrem ikonischen Kostüm und ihrer Mission als Amazone, die Frieden und Gerechtigkeit in die Welt bringt.

In Deutschland wurden diese unterschiedlichen Phasen der Figur ebenfalls unter dem Titel „Wundergirl“ veröffentlicht.


Die Abenteuer von Wundergirl in Deutschland

Die Comics, die in den 1970er-Jahren vom Williams Verlag unter dem Titel „Wundergirl“ veröffentlicht wurden, zeigten eine Mischung aus den klassischen Geschichten von Wonder Woman und den moderneren, actionorientierten Abenteuern ohne Superkräfte. Dabei war Wonder Woman stets die zentrale Figur:

  • Setting: Oft spielten die Geschichten in den USA, wobei Wonder Woman sowohl als Heldin der Gerechtigkeit als auch in ihrem zivilen Alter Ego Diana Prince auftrat.
  • Gegner: Ihre klassischen Gegner wie Cheetah, Ares oder Dr. Psycho waren Teil der Erzählungen, ebenso wie ihre Kämpfe für Gleichberechtigung und Frieden.
  • Botschaft: Die deutsche Veröffentlichung behielt den Kern von Wonder Womans Botschaft bei: die Verbindung von Stärke, Intelligenz und Mitgefühl.

Wonder Woman in anderen Medien der 1970er

Neben den Comics war Wonder Woman in den 1970er-Jahren auch durch die „Wonder Woman“-TV-Serie mit Lynda Carter populär. Diese Serie wurde auch in Deutschland ausgestrahlt und verstärkte das Interesse an der Figur. Obwohl die Serie Wonder Woman als gestandene Heldin zeigte, wurde der Begriff „Wundergirl“ in den Comics weiterverwendet.


Fazit

Der Titel „Wundergirl“ mag in den 1970er-Jahren für Verwirrung gesorgt haben, da er suggeriert, dass es sich um eine jüngere Version von Wonder Woman handelt. Tatsächlich wurden jedoch die Abenteuer von Wonder Woman selbst unter diesem Titel veröffentlicht. Diese Eigenheit der deutschen Übersetzung spiegelt die Bemühungen wider, die Figur einem neuen Publikum zugänglich zu machen, ohne den Kern ihrer Geschichten zu verändern. Wonder Woman – oder eben „Wundergirl“ – blieb ein Symbol für Stärke, Gerechtigkeit und Hoffnung, das Leserinnen und Leser gleichermaßen begeisterte.


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