Ursprung der Illustrierten Klassiker Comics

Die Illustrierten Klassiker, die in Deutschland erschienen, basieren auf der Serie „Classics Illustrated“, eine amerikanische Comic- und Zeitschriftenserie mit Adaptionen von literarischen Klassikern wie Les Misérables, Moby-Dick, Hamlet und die Ilias. Die von Albert Kanter geschaffene Serie begann 1941 mit der Veröffentlichung und beendete ihre erste Auflage 1969 mit 169 Heften. Nach dem Ende der Serie wurden ihre Titel von verschiedenen Unternehmen neu aufgelegt.

Der damalige Verleger, Albert Lewis Kanter, erkannte die Möglichkeiten der ersten Comics und versuchte das recht neue Medium zu nutzen, um jugendliche Leser die "große Literatur" schmackhaft zu machen. Die allerersten Ausgaben waren "Die drei Musketiere" und "Ivanhoe" sowie "Der Graf von Monte Christo". 

Zu den am meisten umgesetzten Autoren gehörten fast wie zu erwarten: Jules Verne, Alexandre Dumas, James Fenimore Cooper, Robert Louis Stevenson, Charles Dickens, Walter Scott, William Shakespeare, Mark Twain und H. G. Wells. Neben den Geschichten gab es auch Hintergrundinfos zu den Autoren in einem redaktionellen Teil.

Die Umsetzung der Quellen in entsprechende Skripte wurde von größtenteils unbekannten Autoren übernommen. Der prägende Hauptzeichner der Comic-Reihe war Henry C. Kiefer. Ein weiterer sehr produktiver Künstler war Alex Blum.

Die Reihe erschien in Übersetzungen in der jeweiligen Landessprache in vielen Ländern, darunter Brasilien, Kanada, Deutschland, Griechenland und Großbritannien.

Illustrierte Klassiker - Die Geschichte in Deutschland

Illustrierte Klassiker basiert auf Werken der Weltliteratur wie Ivanhoe, die Schatzinsel oder Homers Odyssee. Die Heftreihe mit dem Untertitel „Die spannendsten Geschichten der Weltliteratur“ erschien zwischen 1952 und 1972 bei verschiedenen deutschen Verlagen wie IK Rudl oder dem BSV Bildschriftenverlag, später übernommen vom Williams Verlag, Klaus Recht.

Über etliche Jahre war die Serie ein Bestseller unter den deutschsprachigen Comics. Mit „Alice im Wunderland“ erschien im April 1956 im Bildschriftenverlag das erste Heft. Insgesamt schaffte man es auf 205 Ausgaben.

Die Idee der Schöpfer in den Staaten war es, Kindern und Jugendlichen der Zugang zu Goethes, Shakespeares und anderen Autoren der Weltliteratur schmackhaft zu machen. Was eignet sich da besser, als die Comic-Form, gerade, wenn es sich um eher „sperrige“ Geschichten handelte.

Aber auch einfachere Geschichten wurden berücksichtigt. Spannende und fesselnde Abenteuer wie „Moby Dick“, „Huckleberry Finn“, „20000 Meilen unter dem Meer“, oder „Onkel Toms Hütte“ wurden ver-comict.

Von manchen Ausgaben erschienen bis zu 6 Auflagen, aber 1972 kam das Aus der Serie. Heute sind einige Nummern als Nachdrucke des Hethke Verlages wieder erschienen.

Im (IK)-Rudl-Verlag gab es eine recht kurzlebige Comicreihe unter dem gleichen Namen. Diese Serie erschien von September 1952 bis Juni 1953 und beinhaltet nur 8 verschiedene Ausgaben, die man teilweise hier im Shop findet (noch).

1958 veröffentlichte der Bildschriftenverlag die „Illustrierte Klassiker Doppelband" eine zehnteilige Sonderausgabe, deren erste Nummer das seltenste Heft der Illustrierten Klassiker darstellt.

1979 versuchte "Brugera" die Serie Illustrierte Klassiker noch einmal wiederzubeleben. Die Produktion wurde aber bereits nach nur 9 Nummern wieder eingestellt.